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MEXICO architektur aktuell, 6.2011

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Amerika an der Donau, die Gartensiedlungen rund um die Wiener Alte Donau zeugen von der Sehnsucht nach dem Süden. Hier gibt es Anlagen namens Neu-Florida, Neu-Brasilien und Mexiko, ja sogar ein nördlich-kaltes Franz-Josefs- Land. In Mexiko, mit dem Gewerbebau einer Bäckerei im Rücken, errichteten pichler architekt[en] ein kleines Wohnhaus im Passivhausstandard.

Das Eckgrundstück sticht sofort ins Auge, nicht so sehr wegen des Hauses, das mit seiner schwarzen Fassade durchaus den vielen dunklen Holzfassaden älterer Kleingartenhäuser im Umfeld ähnelt – doch der leuchtend-rostorange Stahlzaun rund um das 500-Quadratmeter-Grundstück zeigt, dass sich hier etwas Besonderes befindet. Das Haus ist so einfach gebaut wie möglich, dabei jedoch mit großem architektonischem Raffinement, womit pichler architekt[en] den etwa 1.600 Euro Baukosten pro Quadratmeter unglaublich viel an Lebensqualität abringen konnten. Das „Haus im Taucheranzug“ ist so einfach, wie es einem kleinen Gartenwohnhaus wohl ansteht; doch es nützt diese Einfachheit für einen räumlichen Luxus der Bescheidenheit, nicht der Flächen- und Raummaximierung.

[Robert Temel, architektur aktuell 375, 6.2011, S.72-81]

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